Geisternetze – unsichtbare Fallen

Als Geisternetze werden herrenlose Fischernetze bezeichnet, die im Meer zur Gefahr für Meeresbewohner werden, weil sie unendlich weiter fischen. Jahrzehntelang fangen diese zum Teil kilometerlangen Netze weiter und werden so zur Todesfalle für Fische und andere Meerestiere.

Da sie nicht mehr aus leicht vergänglichen Naturstoffen, sondern aus synthetischen Stoffen hergestellt werden, verrotten sie erst nach 400 bis 600 Jahren und tragen damit zur Plastikverschmutzung unserer Meere bei. Schätzungen zufolge stammt mehr als eine Million Tonnen des Plastikmülls im Meer aus der Fischerei.

Gerade bei der illegalen Fischerei, wenn Fischer die Gefahr sehen, erwischt zu werden, lassen sie ihre Netze im Wasser zurück.

Laut EU-Gesetz ist das Entsorgen von Fischereigeräten im Meer verboten, verloren gegangene Netze müssen dem jeweiligen Staat gemeldet werden, um geborgen werden zu können. 

Aber: Es existiert keine staatliche Erfassung, geschweige denn ein funktionierendes Bergungssystem. In einer Studie ist von 25.000 Netzen die Rede, die allein in den europäischen Meeren jährlich “verloren” gehen.

Kaum zu glauben: Wenn Sie alle Geisternetze zusammenbinden, können Sie diese 33x um die Erde spannen. 

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