Korallen sehen aus wie wunderschöne Unterwasserblumen.
Aber es sind eigentlich koloniebildende Nesseltiere. Sie kommen insbesondere im Tropengürtel vor. Korallen leben in Symbiose mit Algen, um von ihnen mit Nährstoffen für ihr Wachstum versorgt zu werden.
Es gibt Stein- und Weichkorallen. Die verschiedenen Arten der Steinkorallen bilden mit ihren Kalkeinlagerungen wunderschöne Korallenriffe.
Korallenriffe zählen neben Regenwäldern zu den artenreichsten Lebensräumen der Welt. Sie machen weniger als 1% der Fläche aller Ozeane aus, beherbergen aber ein Viertel aller Meereslebewesen. Die Größe aller Riffe wird auf ca. 600.000 km2 geschätzt. Es gibt sie seit über 225 Mio. Jahren, damit gehören sie zu den ältesten Ökosystemen der Welt.
Leider reagieren sie sehr empfindlich auf klimatische Einflüsse, wie Temperaturänderungen. Bei überdurchschnittlich hohen Wassertemperaturen – verursacht durch die globale Erderwärmung – stoßen Korallen die lebensnotwendigen Algen ab, wodurch sie verhungern oder schädlichen Krankheiten schutzlos ausgeliefert sind. Dadurch verlieren sie ihre Farbe und man spricht von Korallenbleiche.
Bereits 2018 warnte der Weltklimarat, dass bei einer Erderwärmung von 1,5 Grad bereits 70-90% aller Korallenriffe absterben. Etwa die Hälfte aller Flachwasserkorallen des Great Barrier Reef in Australien gelten schon als ausgestorben. Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge könnten bis zum Jahr 2050 nahezu alle noch existenten Korallenriffe zerstört sein.
Es gibt aber noch weitere Stressfaktoren für Korallen, wie die Versauerung der Meere oder Schadstoffe im Wasser.
Eine weitere Bedrohung für Korallen stellt die Überfischung dar. Dadurch breiten sich Dornenkronenseesterne weltweit sehr schnell aus, da ihre natürlichen Fressfeinde überfischt werden. Ein Dornenkronenseestern frisst jeden Tag eine faustgroße Koralle.
Sterben die Korallen, stirbt aber auch das übrige Leben am Riff, da z.B. Fische Korallen als Schutz vor Fressfeinden benötigen. Dies hätte fatale Folgen für viele Länder. Sie bieten einer Milliarde Menschen weltweit Nahrung, Lebensunterhalt und Küstenschutz.
Aber es passiert auch etwas zum Schutz von Korallenriffen, zum Beispiel beim Projekt Reef Village, welches sich zum Ziel gesetzt hat, Korallenriffe wieder neu entstehen zu lassen. Mit eurer Hilfe wollen wir dieses Projekt unterstützen! Mehr dazu könnt ihr in einem der nächsten Blogbeiträge nachlesen.
Aber auch durch Wiederaufforstung kann viel wieder gut gemacht werden: abgestorbene Korallen werden durch widerstandsfähigere Korallen ersetzt oder mit Mikroorganismen ausgestattet, die ihnen mehr Stresstoleranz verleihen.
Das Problem daran: Korallen wachsen sehr langsam, daher ist eine Erholung der Bestände ein langwieriger Prozess, der nicht von heute auf morgen passiert. Manche Korallen erholen sich innerhalb von 10-15 Jahren, manche brauchen dafür mehrere Jahrzehnte.
Eine weitere Möglichkeit, um Korallenriffe zu schützen, wären mehr Meeresschutzzonen. Momentan stehen nämlich nur 7% Prozent der Meeresflächen formal unter Schutz.
Damit ist noch viel zu tun, um die Korallenriffe und damit unsere Ozeane zu schützen!