Tiefseebohrungen – Eine Gefahr für die Umwelt

Tiefseebohrung ist das Verfahren, bei dem mittels einer Bohrinsel Löcher in die Erdkruste gebohrt werden, um Öl unter der Tiefsee zu fördern. Allein im Golf von Mexiko gibt es etwa 3400 Tiefseebrunnen. Heutzutage fördern Anlagen Gas und Öl aus annähernd 3000 Meter Wassertiefe. 

Tiefsee-Bohrungen verursachen verschiedene Formen der Verschmutzung, die beträchtliche negative Auswirkungen auf Meerestiere, andere Wildtiere und die Ozeane selbst haben.

  • Die Rohre müssen extreme Bedingungen aushalten. Den Druck des Wassers ebenso wie große Temperaturunterschiede. Die im Öl gelösten Mineralien bilden aggressive Kristalle, die die Rohre und Pipelines zersetzen und korrodieren lassen, so dass sie regelmäßig Lecks verursachen.
  • Außerdem müssen Bohrinseln Bohrschlamm, Soleabfälle, Deckablaufwasser einschließlich giftiger und krebserregender Stoffe wie Blei, Chrom und Quecksilber entsorgen. Ein Teil davon fließt ins Meer.
  • Das größte Risiko solcher Bohrinseln stellt ein instabiles Bohrloch dar, gefolgt von unerwünschter Flüssigkeit, die in die Bohrung eintritt. Im schlimmsten Fall können beide Probleme zum gefürchteten Blowout führen.

Wie beim Deepwater-Horizon-Unglück im Golf von Mexiko im Jahr 2010 flossen 770 Millionen Liter Rohöl ins Meer. Das entspricht etwa 12,8 Millionen Tankfüllungen. 

Bei einem solchen Unglück verteilt sich der Ölfilm im Meer. Teile davon setzen sich auf dem Meeresboden ab oder werden an den Küsten angespült. Tiere nehmen das Öl auf, das Gefieder von Seevögeln verölt. Verhungern oder Vergiftung sind Todesursachen verölter Tiere. 

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